Neuburger Rundschau - 16. September 2014

Den Sprung geschafft

Comen Cup Die "Donaunixen" waren bei den Mittelmeerspielen erstmals auf drei verschiedenen Ebenen für den Deutschen Schwimmverband internationalim Einsatz. Warum Bärbel Rauscher das besonders stolz macht.

Der Comen-Cup war der erste internationale Wettkampf im C-/D-Kader des Deutschen Schwimmverbandes für Synchronschwimmerin Lisa-Sofie Rinke. - Foto: nr

Alexandroupolis/Neuburg Auch nach über vier Jahrzehnten ihres Bestehens gibt es für die Synchronschwimmabteilung im TSV Neuburg mitunter noch Premieren - solche wie diese: Noch nie waren die "Donaunixen" bei einem internationelen Wettkampf des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) mit einer Aktiven, einer Wertungsrichterin und einer Nationaltrainerin vertreten.Für diese bislang einzigartige Zusammensetzung sorgten Lisa-Sofie Rinke, Melanie Reitberger und Sonja Schlamp bei den diesjährigen Mittelmeer-Spielen (Comen-Cup) im griechischen Alexandroupolis.

Der Comen-Cup hat sich für die besten nationalen Synchronschwimmerinnen quasi zu einer Nachwuchs-Weltmeisterschaft entwickelt. Ursprünglich nur für die Mittelmeer-Anrainerstaaten gedacht, nahmen in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr Länder daran teil. In der vergangenen Woche in Griechenland waren es schon 31 Nationen, darunter mit Russland, Spanien, Italien, den Gastgebern und den USA auch die führenden Staaten in dieser Sportart.

Der DSV entdeckte diese Spiele vor acht Jahren für sich, nachdemauf einer Fachausschusssitzung entschieden worden war, auch die Nachwuchs-Synchronschwimmerinnen national stärker zu fördern. Die Mittelmeerspiele waren dafür der ideale internationale Vergleichswettkampf. Vom ersten Auftritt 2006 an waren im Team des Deutschen Schwimmverbandes auch immer "Donaunixen" mit dabei.

Dieses Mal Lisa-Sofie Rinke. Die knapp 15-jährige hatte sich mit den anderen elf Sportlerinnen bei der Schwimm-Europameisterschaft in Berlin (wir berichteten) und einem Lehrgang in Bonn zwei Wochen lang für ihren Auftritt im Kombinationswettkampf vorbereitet. Für die Gymnasiastin war es der erste internationale Einsatz im C-/D-Kader (13-15 Jahre) von "Team Germany" und deshalb schon ein besonderes Erlebnis. Nicht nur wegen des Vergleichs mit den weltbesten Nachwuchssportlern, sondern vor allem auch wegen des Gemeinschaftserlebnisses, für Deutschland antreten zu dürfen. "Das ist schon etwas Bewegendes, vor allem wenn man vor so vielen Menschen in einer brechend vollen Halle für Deutschland die Kombination schwimmen darf", sagt Lisa.

Als Wertungsrichterin beziehungsweise Trainerin für den DSV in Griechenland im Einsatz: Melanie Reitberger und Sonja Schlamp (von links). - Foto: Rauscher

"Und geschwommen sind sie sehr gut", erzählt ihre Trainerin Sonja Schlamp. Einen Tick besser und die deutschen Mädels hätten sogar noch die Türkei auf Platz acht überholt - nur 0,025 Punkte fehlten am Ende. Die 28-jährige Neuburgerin, Jugendsportreferendin im DSV, und damit auch für den C-/D-Kader zuständig, bezeichnete es als großen Vorteil, "dass wir schon bei der EM in Berlin zusammen trainieren und dort unsere Kombination vorschwimmen konnten".

Sehr zufrieden war auch Melanie Reitberger mit ihrem ersten internationalen Einsatz als Wertungsrichterin. Neben ihr gibt es nur noch eine "Internationale" in Bayern, in Deutschland sind es insgesamt sechs. In den kommenden Jahren möchte sie sich weiter nach oben arbeiten, um vielleicht einam bei einer WM oder bei Olympia werten zu können. "Das wird aber noch Jahrzehnte dauern", meinte die 28 Jahre alte "Donaunixe".

Der Ehrgeiz freut natürlich Bärbel Rauscher, seit 2008 zuständig fürs Kampfrichterwesen in Deutschland. Ohnehin ist die "Mutter des Synchronschwimmens in Neuburg" stolz darauf, dass viele ehemalige aktive "Donaunixen" Aufgaben als Trainer oder Wertungsrichter übernehmen und als Funktionäre auch weiterkommen wollen. "Das macht mich richtig stolz", sagt sie. (nr)


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