Neuburger Rundschau - 26. Juli 2017
Weltmeisterschaften 2017 in Budapest

Von Neuburg auf die Weltbühne

Lisa Königsbauer und Lisa-Sofie Rinke haben mit der Teilnahme an der Weltmeisterschaft einen Karrierehöhepunkt erlebt. Dafür wurden die Donaunixen nun geehrt.
Von Benjamin Sigmund

Gleich katapultiert sich die Nixe für einen akrobatischen Sprung aus dem Wasser. Für ihre Kolleginnen darunter bedeutet die Vorbereitung dafür Schwerstarbeit. Zwei davon waren beim Auftritt der deutschen Nationalmannschaft in der Kombination bei der Weltmeisterschaft in Budapest Lisa-Sofie Rinke und Lisa Königsbauer. Foto: AFP

Die Augen von knapp 5000 Zuschauern sind nur auf sie gerichtet. Das Stadion in Budapest, ausverkauft. Im Wasser drehen zehn junge Frauen Pirouetten, verknoten sich auf wundersamer Weise und fliegen faszinierend durch die Luft, um danach wieder gekonnt abzutauchen. Die Kunst besteht darin, es trotz der großen Anstrengung leicht aussehen zu lassen. Synchronschwimmen aber ist harte Arbeit.

Ehrung im Rathaus: (von links) Lisa-Sofie Rinke, Barbara Rauscher, Lisa Königsbauer und Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.   Foto:Benjamin Sigmund

Harte Arbeit, die Lisa-Sofie Rinke und Lisa Königsbauer in den vergangenen Jahren in vielen Stunden im Wasser investiert haben. „Mit viel Fleiß und Ausdauer haben sie sich nun diesen Höhepunkt selbst gesetzt“, sagte Trainerin und Abteilungsleiterin Barbara Rauscher gestern während des Empfangs im Rathaus stolz über die beiden Donaunixen. Dort wurden die beiden Lisas für ihre Teilnahme und Leistungen bei der Schwimmweltmeisterschaft in Ungarn geehrt. „Es ist nicht alltäglich“, lobte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, „dass Donaunixen bei Weltmeisterschaften antreten.“ Genau genommen waren es nach 1994, 2001 und 2009 die vierten Titelkämpfe, bei denen der TSV Neuburg am Start war. Lisa Königsbauer schwamm in der Gruppe auf Rang 14. Gemeinsam im Team mit Lisa-Sofie Rinke verpasste sie in der Kombination das Finale der besten zwölf als 13. hauchdünn. Kleiner Trost: Damit durfte Deutschland als Vorschwimmer der Finalwettkämpfe antreten. An den Titelkämpfen der Synchronschwimmer nahmen 50 Nationen teil. Insgesamt sind 2500 Athleten aus 200 Nationen bei der Weltmeisterschaft vertreten. Darunter die beiden Lisas aus Neuburg, für die der Wettkampf einen Höhepunkt darstellte, den sie wohl so schnell nicht vergessen werden.

Während Lisa-Sofie Rinke einfach „überwältigt“ war, sprach Lisa Königsbauer von einem „unglaublichen Erlebnis“. Die 5000 Zuschauer und die Atmosphäre im Stadion „spornte einen noch zusätzlich an.“ 21 Tage waren die Neuburgerinnen nun mit ihren Teamkameradinnen unterwegs. Ob da Lagerkoller aufkam? „Nein, wir sind wie eine Familie“, sagt Lisa Königsbauer. Lisa-Sofie Rinke ist zwar froh, nun wieder bei ihrer Familie und Freunden zu sein, wird ihr Team aber vermissen. Um auch in Zukunft Erfolge auf diesem Niveau erleben zu dürfen, forderte BLSV-Kreisvorsitzender Fritz Goschenhofer, die Stadt müsse „die Sportler weiterhin unterstützen“. Vielleicht wird Neuburg ja in vier Jahren bei der nächsten Schwimmweltmeisterschaft erneut vertreten sein. Potenzial bei den Donaunixen ist genug vorhanden. Auch Lisa Königsbauer (19 Jahre) und Lisa-Sofie Rinke (17) könnten dann einen weiteren Karrierehöhepunkt erleben.

Als das Video des Auftritts in Budapest im Rathaus gezeigt wurde, staunten die Gäste der Veranstaltung. „Ich bin sehr neidisch“, sagte Bernhard Gmehling. „Mich beeindruckt vor allem die unglaubliche Körperbeherrschung.“


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