Donaukurier - 11. April 2025
Ein starkes Ausrufezeichen gesetzt
Donaunixen des TSV Neuburg kommen mit viermal Edelmetall von den Deutschen Meisterschaften zurück.
von Melanie Eubel

Zu Recht mächtig stolz: Das Team des TSV Neuburg überraschte in Nürnberg mit zahlreichen Top-Auftritten. - Foto: Jessica Pflug
Nürnberg – Große Emotionen und strahlende Gesichter im Langwasser-Bad in Nürnberg: Die Donaunixen des TSV Neuburg sorgten bei den 67. Deutschen Meisterschaften im Synchronschwimmen für eine Medaillensensation. Völlig überraschend holten sie insgesamt vier Medaillen und ließen dabei die derzeitigen Topvereine hinter sich.
Königsbauer/Mehl zweimal auf dem Podest
Der Plan der Neuburger Synchronschwimmerinnen war es, sich bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften von der besten Seite zu zeigen. Sicher ist man auch mit dem großen Traum, vielleicht eine Medaille zu holen, nach Nürnberg gefahren - schließlich sind die Deutschen Meisterschaften des Deutschen Schwimmverbandes die größten und prestigeträchtigsten im Synchrokalender. Doch dass das Wochenende ein solch überraschendes Ende nehmen wird, damit hat im Lager des TSV wohl keiner gerechnet.
Das erste Ausrufezeichen gelang dem Duett Lisa Königsbauer und Natalie Mehl. Es schwamm sich in der "Technischen Kür Duett" auf einen beeindruckenden zweiten Platz und sicherte sich die Silbermedaille. Doch damit nicht genug: Auch in der "Freien Kür Duett" überzeugten die beiden Neuburgerinnen mit einer ausdrucksstarken Darbietung und wurden erneut mit Silber belohnt. Für sie war es die erste Duett Medaille außerhalb des Jugendbereichs. Das zweite Donaunixen-Duett Klara Robert / Franziska Baryshnikova schafften im Technischen Duett auch den Sprung in die „Top Five“, indem sie sich auf Rang fünf platzierten.
Für einen weiteren Höhepunkt und wohl auch für die größte Überraschung des gesamten Wettkampfes sorgte die Mannschaft der Donaunixen in der "Freien Kür Gruppe". Marie Brylla, Marlene Speth, Panna Fazekas, Eleni Ivic, Sophie Jocher, Clara Schmalbach, Jana Eisermann, Kiana Meyer und Antonia Graf schwimmen eigentlich erst in der Altersklasse C (Jahrgänge 2010 bis 2012) - und damit ausschließlich im Jugendbereich. Ihre Kür erfüllt auch nicht alle Vorgaben des Seniorenbereichs. So ist zum einen ihre Musikzeit zu kurz und auch die Anzahl der vorgegebenen Elemente kann nicht erfüllt werden. Dadurch war klar, dass die Neuburger Mannschaft im Vergleich zu ihrer Konkurrenz bereits im Vorfeld mit einem Punktabzug von rund 15 Punkten rechnen musste. Dennoch entschieden sich die zuständigen Trainerinnen für einen Start in Nürnberg, hauptsächlich um den aktuellen Leistungsstand durch die Wertungen der Kamprichter besser einschätzen zu können. Völlig losgelöst und mit viel Mut, Eleganz und perfektem Teamgeist erkämpfte sich das Donaunixen-Nachwuchsteam dann jedoch sensationell die Bronzemedaille – ein Ergebnis, mit dem im Vorfeld niemand gerechnet hatte.
Das Publikum wird regelrecht mitgerissen
Den emotionalen Glanzpunkt setzten die Neuburgerinnen dann noch mit ihrer Akrobatik Routine: Mit einer mitreißenden Darbietung, die das Publikum schlichtweg begeisterte, sicherten sie sich überraschend die Goldmedaille - vor den Vertretungen aus München und Berlin. Die Donaunixen waren dabei das einzige Team, das ohne "Basemark" und damit ohne Punktabzug aus dem Wasser stieg. Für Lisa Königsbauer, Nathalie Mehl, Carina Schmitt, Laura Schmitt, Klara Robert, Franziska Baryshnikova, Mona Weidner, Mia Riehl, Lara Montenegro und Evelyn Lieder hat sich die harte Arbeit also ausgezahlt, indem sie jetzt das Unmögliche möglich machten.
Seit 1986 erreichten die Donaunixen bei den jährlichen Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften etliche Medaillenrängen in den Disziplinen Solo/Duett/Gruppe und Kombination. Der letzte Deutsche Meistertitel in der Offenen Klasse liegt jedoch 25 Jahre zurück, umso beachtenswerter ist der jüngste Erfolg. Mit dieser einen Goldmedaille, nebst zweimal Silber und einmal Bronze, erwies sich der TSV Neuburg als erfolgreichster Verein Bayerns bei dieser Deutschen Meisterschaft 2025.
Sehr erfreulich war zudem der Besuch von Nürnbergs Oberbürgermeister Markus König, den Vorständen Michael Mahler und Jan Pommer vom Deutschen Schwimmverband - sowie von Klaus Woryna, dem Vizepräsidenten des Bayerischen Schwimmverbandes. Sie drückten mit ihrer Anwesenheit den besonderen Stellenwert der Veranstaltung im Langwasser-Bad aus.